Wissen & Methoden der industriellen Laboranalytik
Inhaltsverzeichnis
ToggleAnalytik lebt vom Verständnis – und das beginnt mit Wissen. Unser Labor stellt nicht nur präzise Messergebnisse bereit, sondern erklärt auch Verfahren, Normen und Fachbegriffe nachvollziehbar und fundiert.
Schichtanalyse, UV-VIS und RoHS-Konformität: Wer industrielle Analytik sicher beauftragen oder Ergebnisse richtig einordnen will, profitiert von technischem Hintergrundwissen – kompakt, verständlich und anwendungsnah.
Im Bereich „Wissen & Methoden“ finden Sie Definitionen, Funktionsweisen und Einsatzbereiche wichtiger Analyseverfahren sowie Erläuterungen zu Normen, Prüfmethoden und branchenspezifischen Standards.
Die Inhalte richten sich an Fachleute, Techniker und Entscheider – zur Orientierung, Weiterbildung oder zur Vorbereitung auf Prüfprozesse. Jeder Beitrag ist direkt verlinkt und dient als Einstieg in die jeweilige Thematik.
Themenübersicht
In diesem Bereich finden Sie verständlich aufbereitete Informationen zu wichtigen Begriffen, Methoden und Normen der industriellen Laboranalytik. Ideal für technische Einordnungen, fachliche Rückfragen und interne Schulungen.
ICP-OES · RoHS · RFA · Querschliff · Hullzelle · UV-VIS · Analytik-Normen · Löttest-Normen · Akkreditierung 17025
Analytische Verfahren
Ob Metallkonzentration, Schichtdicke oder Materialaufbau – analytische Verfahren liefern belastbare Daten für die Qualitätssicherung und Prozessoptimierung. Hier finden Sie eine Auswahl zentraler Methoden aus der industriellen Laborpraxis – kompakt erklärt.
ICP-OES: Elementanalyse mit hoher Präzision
Die ICP-OES ist ein bewährtes Verfahren zur quantitativen Bestimmung gelöster Metalle in wässrigen Lösungen. Sie nutzt ein hochenergetisches Plasma zur Anregung der Atome.
Die emittierte Strahlung erlaubt präzise Rückschlüsse auf die Konzentration der enthaltenen Elemente – auch bei sehr niedrigen Gehalten. Das Verfahren gilt als äußerst reproduzierbar.
Typische Einsatzgebiete sind Galvanikbäder, Umweltproben oder Prozesswässer in der Industrie. ICP-OES ist normkonform und für Routine- wie Spezialanalytik geeignet.
RFA: Schichtdicken & Materialzusammensetzung
Die Röntgenfluoreszenzanalyse (RFA) erlaubt zerstörungsfreie Untersuchungen von Materialien. Sie misst Elementzusammensetzungen und Schichtdicken präzise und schnell.
Das Verfahren basiert auf der Emission charakteristischer Röntgenstrahlung nach Anregung – ideal zur Analyse von Legierungen, galvanischen Schichten oder Oberflächenrückständen.
RFA ist in vielen Branchen etabliert – von der Qualitätssicherung in der Galvanik bis zur Wareneingangsprüfung bei metallverarbeitenden Betrieben.
UV-VIS-Photometrie: Farbmetrische & quantitative Messung
UV-VIS-Spektroskopie basiert auf der Absorption von Licht im ultravioletten und sichtbaren Bereich. Sie dient der Konzentrationsbestimmung gelöster Substanzen.
Besonders bei Farbveränderungen durch chemische Reaktionen oder zum Nachweis spezifischer Ionen ist UV-VIS ein schnelles und zuverlässiges Verfahren.
Die Methode wird in der Wasseranalytik, Qualitätskontrolle oder Forschung eingesetzt – vor allem bei Proben mit Farbstoffen oder organischen Komponenten.
Querschliff: Aufbau & Schichtstruktur sichtbar machen
Die Querschliffanalyse liefert Einblicke in den inneren Aufbau von Mehrschichtsystemen. Sie wird oft mikroskopisch ausgewertet und dokumentiert.
Durch das gezielte Anschleifen einer Probe lassen sich Schichtstärken, Haftung und mögliche Defekte sichtbar machen – z. B. Risse, Poren oder Delaminationen.
Das Verfahren ist besonders relevant für die Qualitätssicherung in der Galvanik und Elektronik – etwa bei Beschichtungen, Lötstellen oder Verbundwerkstoffen.
Hullzelle: Galvanische Prozessfenster analysieren
Die Hullzelle ist ein Testwerkzeug zur Bestimmung des optimalen Stromdichtebereichs in galvanischen Prozessen. Sie erzeugt charakteristische Ablagerungsmuster.
Anhand der Beschichtungsqualität über die Zellfläche lassen sich Parameter wie Stromstärke, Badzustand oder Zusätze gezielt bewerten und optimieren.
Hullzellversuche sind zentral für die Prozesskontrolle in der Galvanotechnik – insbesondere bei Funktionsschichten, Gleichmäßigkeit und Fehlstellenvermeidung.
Löttests: Zuverlässigkeit elektronischer Kontakte prüfen
Löttests simulieren mechanisch-thermische Belastungen, denen elektronische Bauteile im Einsatz ausgesetzt sind. Sie prüfen Lötstellen auf Haftung und Alterungsbeständigkeit.
Normen wie DIN EN 60068 definieren Prüfverfahren mit Temperaturwechseln, Feuchtigkeit oder Vibration. Die Ergebnisse entscheiden über die Eignung der Baugruppen.
Typische Anwendungen liegen in der Automotive-, Elektronik- und Medizintechnik – überall dort, wo Kontaktzuverlässigkeit sicher nachgewiesen werden muss.
Normen & Richtlinien
Technische Normen und gesetzliche Vorgaben sichern die Qualität, Wiederholbarkeit und rechtliche Absicherung analytischer Verfahren. Ob RoHS, ISO oder DIN – wer mit Prüfberichten arbeitet, sollte die Grundlagen kennen.
Hier geben wir einen Überblick über zentrale Richtlinien und Normen, die im Laborumfeld relevant sind. Die Inhalte richten sich an Fachabteilungen, QM-Verantwortliche und produzierende Unternehmen.
Jede Verlinkung führt zur ausführlichen Erklärung – inklusive Anwendungshinweisen und Bezug zur konkreten Labormethodik.
RoHS: Schadstoffregulierung in der Elektronik
Die RoHS-Richtlinie (Restriction of Hazardous Substances) begrenzt gefährliche Stoffe in elektrischen und elektronischen Geräten – darunter Blei, Cadmium und Quecksilber.
Hersteller, Importeure und Verarbeiter müssen sicherstellen, dass ihre Produkte die Grenzwerte einhalten. Dafür braucht es analytisch abgesicherte Nachweise.
Unsere Labordienstleistungen helfen bei der Prüfung RoHS-relevanter Elemente – etwa durch RFA oder ICP-OES.
Analytik-Normen: DIN, ISO & branchenspezifische Vorgaben
In der industriellen Laboranalytik sind DIN- und ISO-Normen Grundlage für valide, vergleichbare Ergebnisse. Sie regeln unter anderem Methoden, Kalibrierung und Qualitätsanforderungen.
Relevante Normen sind zum Beispiel DIN EN ISO 11885 (ICP-OES), DIN EN ISO 17025 (Laborkompetenz) oder DIN EN ISO 228 (Wasseranalytik). Die Auswahl richtet sich nach Branche und Fragestellung.
Wir orientieren uns konsequent an geltenden Normen – und beraten Sie bei deren praktischer Umsetzung.
Akkreditierung nach ISO/IEC 17025: Verlässlichkeit der Laboranalytik
Die ISO/IEC 17025 ist der internationale Standard für die Kompetenz von Prüf- und Kalibrierlaboren. Sie definiert Anforderungen an Qualitätsmanagement, Nachvollziehbarkeit und technische Validität von Messergebnissen.
Für industrielle Kunden ist ein nach 17025 akkreditiertes Labor ein Beleg für Vertrauenswürdigkeit und Auditfähigkeit. Prüfberichte gewinnen dadurch rechtliche und fachliche Anerkennung.
Unser Labor ist selbstverständlich nach ISO/IEC 17025 akkreditiert – alle Analysen werden normkonform dokumentiert.
Sie haben eine Frage zu Normen oder Prüfverfahren?
Ob RoHS, DIN EN ISO oder branchenspezifische Vorgaben – wir unterstützen Sie bei Auswahl, Umsetzung und Dokumentation normgerechter Laboranalytik.
Jetzt Beratung anfragenHäufige Fragen zur Laboranalytik (FAQ)
Im Folgenden finden Sie häufig gestellte Fragen zu Verfahren, Normen und Anwendungen in der industriellen Laboranalytik – inklusive kompakter Erklärungen für technische und organisatorische Fragestellungen.
Welche Verfahren eignen sich zur Bestimmung von Metallen in Wasser?
ICP-OES liefert hochpräzise Ergebnisse bei der Analyse gelöster Metalle in wässrigen Lösungen – ideal für Prozessüberwachung und behördliche Nachweise.
Was versteht man unter einer zerstörungsfreien Analyse?
Methoden wie die RFA ermöglichen Analysen ohne Substanzverlust oder Probenveränderung – besonders relevant für Beschichtungen oder Serienteile.
Wie funktioniert ein Löttest nach DIN EN 60068-2-20?
Ein Löttest simuliert mechanische und thermische Belastungen elektronischer Verbindungen. Er dient zur Qualitätskontrolle, etwa bei Leiterplatten oder Steckverbindern.
Was sagt eine Querschliffanalyse aus?
Mit Querschliffen werden Schichtaufbau, Haftung und Fehlerstellen sichtbar – oft ergänzt durch mikroskopische oder fotografische Auswertung.
Warum sind Normen wie DIN EN ISO 17025 so wichtig?
Normen schaffen Sicherheit und Vergleichbarkeit. Sie definieren Prüfbedingungen, Nachweisgrenzen und Anforderungen an Labore und Methoden.
Welche Vorteile bietet eine Hullzellenuntersuchung?
Die Hullzelle zeigt Stromdichteverteilungen galvanischer Bäder – unverzichtbar für Badpflege, Gleichmäßigkeit und Prozessoptimierung.
Wie wähle ich das passende Verfahren für meine Fragestellung?
Die Wahl hängt von Matrix, Zielgröße und Fragestellung ab. Wir beraten Sie gern bei der Auswahl geeigneter Methoden oder Normen.
