Löttests nach DIN im Fachlabor
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ToggleDie Lötbarkeit ist ein entscheidender Faktor für die Qualität elektronischer Verbindungen. Mit genormten Löttests stellen wir sicher, dass Schichten, Kontakte und Bauteile zuverlässig benetzbar und damit prozesssicher einsetzbar sind.
Löttests nach DIN sind in der modernen Fertigung unverzichtbar, weil sie die Grundlage für funktionierende elektrische Verbindungen und mechanische Stabilität bilden. Ob Leiterplatten, galvanisierte Kontakte oder medizintechnische Komponenten – der Test zeigt, wie sich Materialien beim Löten verhalten und ob sie den Normanforderungen genügen.
Unser Labor bietet präzise Prüfungen nach internationalen Standards und dokumentiert die Ergebnisse nachvollziehbar. So erhalten Sie klare Aussagen zur Benetzbarkeit und Kontaktqualität, die direkt in Ihre Qualitätssicherung und Prozessoptimierung einfließen können.
🔬 Löttest im Fachlabor durchführen lassen
Wir prüfen Ihre Muster nach DIN EN ISO/IEC 60068-2-20 und liefern verlässliche Ergebnisse zur Lötbarkeit. Ideal für Serienfreigaben, Wareneingangskontrollen und Schadensanalysen.
Jetzt Löttest anfragenAblauf und Normen bei Löttests
Die maßgebliche Norm für Löttests ist die DIN EN ISO/IEC 60068-2-20. Sie gilt international als Referenz und beschreibt die Prüfarten, den Versuchsaufbau und die Beurteilungskriterien. Unter anderem werden Benetzungszeit, Benetzungsgrad und optische Kriterien wie Lotperlen oder unvollständige Benetzung definiert.
In unserem Labor wird der sogenannte „Dip and Look“-Test angewendet: Das Bauteil wird für eine festgelegte Zeit in geschmolzenes Lot getaucht, danach erfolgt die Beurteilung unter dem Mikroskop. So lässt sich klar feststellen, ob die Oberfläche eine zuverlässige Verbindung zulässt und ob Normvorgaben erfüllt sind.
Wir setzen sowohl bleihaltige Lote (SnPb-Legierungen, klassische Technologie) als auch bleifreie Systeme wie Reinzinn oder Zinn-Kupfer-Silber ein. Damit können wir praxisnah prüfen, wie sich Oberflächen im gesamten Technologiespektrum verhalten – vom älteren Fertigungsprozess bis zur modernen, RoHS-konformen Serienproduktion.
Das Ergebnis muss stets eine Benetzbarkeit von mindestens 95 % erreichen. Diese Schwelle ist normativ festgelegt und sichert die Zuverlässigkeit in der Praxis. Unsere Auswertung erfolgt halb-automatisiert und mikroskopisch, wodurch auch kleinste Defekte sichtbar werden.
Mikroskopische Auswertung und typische Fehlerbilder
Die Auswertung der Löttests erfolgt mikroskopisch, um die Benetzungsflächen exakt zu beurteilen. Automatisierte Bildanalyse unterstützt die reproduzierbare Ermittlung der Benetzungsgrade.
Typische Fehlerbilder sind unvollständige Benetzung durch Oxidschichten, zu flache Benetzungswinkel oder Rückstände, die den Lotfluss verhindern. Auch ungleichmäßige Benetzung über eine Kontaktfläche kann auf Material- oder Prozessprobleme hinweisen.
Durch die Kombination aus visueller Kontrolle und halb-automatisierter Auswertung lassen sich Ursachen klar eingrenzen. So kann zwischen Materialdefekt, verunreinigter Oberfläche oder falschen Prozessparametern unterschieden werden.
Typische Einsatzfelder von Löttests
Löttests sind in zahlreichen Industrien unverzichtbar, da sie die Basis für sichere Kontaktstellen und langlebige Verbindungen schaffen. Besonders in der Elektronikfertigung gelten sie als Standardprüfung.
Leiterplatten und bestückte Baugruppen werden regelmäßig auf ihre Lötbarkeit hin überprüft, um Kurzschlüsse oder Ausfälle zu vermeiden. Auch galvanisierte Kontakte in Steckverbindern müssen den Test bestehen, um in Serie eingesetzt werden zu können.
In der Automobiltechnik spielen Löttests eine zentrale Rolle bei Steckverbindern im Motorraum, die extremen Temperaturwechseln ausgesetzt sind. Hier ist absolute Prozesssicherheit Pflicht, da Ausfälle schwerwiegende Folgen haben können.
In der Medizintechnik entscheidet die Lötbarkeit oft über die Funktion lebenswichtiger Geräte. Schon minimale Benetzungsprobleme können zu Defekten führen – deshalb gelten hier besonders strenge Anforderungen.
Auch die Luftfahrtindustrie führt regelmäßige Löttests an Avionikplatinen durch, um selbst unter Vibrationen und wechselnden Druckverhältnissen stabile Verbindungen sicherzustellen. Damit sind Löttests ein unverzichtbares Element der Qualitätskontrolle in sicherheitskritischen Branchen.
Vorteile von Löttests nach DIN
Mit einem genormten Löttest erhalten Sie Sicherheit und Nachvollziehbarkeit. Die Prüfung ist nicht nur ein Qualitätsnachweis, sondern auch eine Grundlage für Prozessoptimierungen.
Unternehmen profitieren von einer klaren Dokumentation, die in Audits und Zertifizierungen anerkannt ist. Normsicherheit erleichtert den Nachweis gegenüber Kunden und Behörden und stärkt das Vertrauen in die eigenen Prozesse.
Ein weiterer Vorteil liegt in der Reduktion von Ausfallraten. Wer frühzeitig kritische Benetzungsprobleme erkennt, spart Kosten durch Reklamationen und Nacharbeit. Ergänzend können die Testergebnisse mit weiteren Schichtanalysen kombiniert werden, um Ursachen gezielt zu identifizieren.
Damit sind Löttests ein wichtiges Element der Qualitätssicherung, das über die reine Prüfung hinaus echten Mehrwert schafft – von der Entwicklung bis zur Serienfertigung.
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Zur Übersicht MetallanalyseFAQ zu Löttests
Die wichtigsten Fragen rund um Löttests nach DIN haben wir hier übersichtlich zusammengefasst. Sie bieten praxisnahe Antworten zu Normen, Methoden und typischen Anwendungen.
Warum sind Löttests nach DIN wichtig?
Sie stellen sicher, dass Verbindungen zuverlässig und normkonform sind. Nur so lässt sich garantieren, dass elektronische Bauteile langfristig funktionsfähig bleiben und Qualitätsstandards eingehalten werden.
Welche Normen gelten für Löttests?
Die wichtigste Norm ist die DIN EN ISO/IEC 60068-2-20. Sie beschreibt detailliert die Durchführung von Löttests und ist international anerkannt.
Wie wird die Lötbarkeit gemessen?
Die Messung erfolgt über das Benetzungsverhalten beim „Dip and Look“-Test. Erfasst werden Lötzeit, Temperatur und Benetzungsgrad, die mikroskopisch und halb-automatisiert ausgewertet werden.
Welche Bauteile werden typischerweise geprüft?
Häufig geprüft werden Leiterplatten, Kontaktstifte, Steckverbinder oder galvanisierte Oberflächen. Auch in kritischen Branchen wie Automotive und Medizintechnik ist die Prüfung Standard.
Welche Unterschiede bestehen zwischen bleihaltigem und bleifreiem Löten?
Bleihaltige Lote zeichnen sich durch gute Benetzung und niedrige Verarbeitungstemperaturen aus, sind jedoch aus Umwelt- und Gesundheitsgründen zurückgedrängt. Bleifreie Lote wie SnAgCu erfordern höhere Temperaturen, liefern aber zuverlässige Ergebnisse und entsprechen modernen Normen.
Wie wird die geforderte Benetzbarkeit von 95 % bewertet?
Die 95 % werden durch mikroskopische Auswertung und halb-automatisierte Bildanalyse bestimmt. Nur wenn nahezu die gesamte Oberfläche gleichmäßig benetzt ist, gilt die Anforderung als erfüllt.
