Die Hullzelle ist ein zentrales Prüfverfahren der Galvanotechnik. Sie macht Abscheidungsprozesse schnell sichtbar und schafft damit eine belastbare Grundlage für stabile, qualitativ hochwertige Beschichtungen im industriellen Umfeld.

Mit der Hullzelle lassen sich Stromdichtebereiche, Schichtdicken-Tendenzen und das Verhalten von Additiven in galvanischen Bädern präzise bewerten. Das Verfahren ist unverzichtbar für Galvanikbetriebe, Automobilzulieferer, Elektronik und Medizintechnik, wenn es um reproduzierbare Qualität geht.

Besonders wertvoll ist der Hullzellen-Test, wenn Prozessparameter gezielt optimiert, Fehlstellen früh erkannt und Additiv-Einstellungen sicher beurteilt werden sollen. So erhöhen Sie die Prozessstabilität und vermeiden kostspielige Qualitätsprobleme in der Serie.

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Prinzip der Hullzelle

Die Hullzelle ist ein standardisiertes galvanisches Prüfgefäß nach DIN 50957. Sie besitzt eine charakteristische Geometrie, die eine definierte Stromdichteverteilung erzeugt und so das Abscheidungsverhalten von galvanischen Bädern sichtbar macht.

Daraus lassen sich Eigenschaften wie Glanz, Streuung, Haftung oder Tendenzen der Schichtdicke ableiten. Die Methode ist reproduzierbar und weltweit etabliert – Ergebnisse bleiben über Labore hinweg vergleichbar und praxisnah interpretierbar.

Wie funktioniert eine Hullzelle in der Praxis?

Eine standardisierte Probenplatte wird in einem schräg gestellten Prüfgefäß beschichtet, während definierte Stromdichten anliegen. Das charakteristische Muster spiegelt die Badcharakteristik und Additivwirkung über den Stromdichtegradienten wider.

Bereits geringe Änderungen in der Badzusammensetzung, etwa durch Additive oder Fremdmetalle, zeigen sich im Schichtbild deutlich. Dadurch eignet sich die Hullzelle hervorragend für die laufende Badüberwachung und schnelle Prozessentscheidungen.

Einsatzgebiete in der Galvanotechnik

Der Hullzellen-Test dient der Prozessüberwachung, Additive-Bewertung und Badoptimierung. Er hilft, Abscheidefehler wie Risse, Poren, matte Zonen oder Inhomogenitäten frühzeitig zu erkennen und gezielt zu beheben.

Typische Anwendungen sind die Prüfung von Glanzbildnern, Netzmitteln und Härtern sowie die Bewertung von Streuvermögen und internen Spannungen. Für die Additive-Bewertung liefert die Hullzelle schnelle, aussagekräftige Ergebnisse direkt aus der Praxis.

Warum ist die Hullzelle für Additive so wichtig?

Additive bestimmen maßgeblich Glanz, Einebnung und interne Spannungen. Schon geringe Dosierungsabweichungen wirken sich sichtbar auf das Schichtbild aus und können die Produktqualität beeinträchtigen.

In der Hullzelle werden Additive in definierten Konzentrationen getestet. Abweichungen werden unmittelbar sichtbar, sodass Rezepturen zielgenau angepasst und Serienprozesse stabil gehalten werden können.

Ablauf des Hullzellen-Tests

Der Test beginnt mit der Probenvorbereitung und der Wahl geeigneter Standardbleche (z. B. Kupfer oder Stahl). Anschließend erfolgt die galvanische Abscheidung in der Hullzelle unter definierten Bedingungen.

Nach der Abscheidung wird das Schichtbild visuell und messtechnisch bewertet: Glanz- und Mattbereiche, Farbverschiebungen oder Fehlstellen liefern direkte Hinweise auf den Elektrolyt-Zustand und die Additivwirkung.

Optional ergänzen Fotodokumentation, Mikroskopie oder chemische Analytik die Bewertung – für belastbare Entscheidungen Richtung Produktion.

Hullzelle im Vergleich zu anderen Analyseverfahren

Die Hullzelle prüft den Elektrolyten selbst – nicht die beschichtete Probe. Deshalb liegt ein Vergleich mit klassischen Methoden der Badanalytik nahe.

Die Titration liefert präzise Informationen zur Badzusammensetzung, während die UV-VIS-Photometrie vor allem die Konzentration von Zusätzen bestimmt. Die Hullzelle ergänzt diese Verfahren, indem sie das praktische Abscheideverhalten des Elektrolyten sichtbar macht.

In der Praxis werden die drei Verfahren kombiniert: Titration für die Basisparameter, UV-VIS für Additivgehalte und Hullzelle für die funktionale Kontrolle. So entsteht ein vollständiges Bild, das sowohl chemische als auch prozesstechnische Aspekte abdeckt.

Nutzen für Industrie & Qualitätssicherung

Schnell, kosteneffizient und praxisnah: Der Hullzellen-Test macht Veränderungen unmittelbar sichtbar und erlaubt schnelle Korrekturen. Das reduziert Ausschuss, senkt Kosten und stabilisiert Serienprozesse.

Branchen mit hohen Qualitätsanforderungen – etwa Automobil, Elektronik, Medizintechnik – profitieren besonders. In Verbindung mit ergänzenden Verfahren entsteht ein konsistentes Gesamtbild für Ihre Qualitätssicherung.

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Präzise Elementanalytik von Elektrolyten und wässrigen Lösungen – Spurenelemente, Störmetalle und Matrixbestandteile zuverlässig quantifiziert.

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Querschliff

Mikroskopische Querschnittsbewertung: Schichtaufbau, Dicke, Haftung und Defekte werden sichtbar und direkt mit dem Produktionsprozess korreliert.

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Häufige Fragen zum Hullzellen-Test

Die folgenden Fragen geben einen schnellen Überblick über Nutzen, Ablauf und Einsatzmöglichkeiten der Hullzelle in der Galvanik.

Eine Hullzelle ist ein standardisiertes Prüfgefäß nach DIN, das unterschiedliche Stromdichten auf einer Probenplatte erzeugt. So lassen sich galvanische Abscheidungen im Hullzellen-Test praxisnah und reproduzierbar bewerten.

Beim Hullzellen-Test in der Galvanik wird eine Probenplatte unter definierten Bedingungen beschichtet. Das Schichtbild zeigt, wie Additive und Elektrolytparameter wirken. Abweichungen werden sofort sichtbar und können korrigiert werden.

Der Hullzellen-Test ist schnell, kosteneffizient und sensibel gegenüber Veränderungen. Er ermöglicht eine direkte Prozesskontrolle und unterstützt die zielgerichtete Optimierung galvanischer Bäder.

Die Hullzelle eignet sich besonders für die Additive-Bewertung. Glanzbildner, Netzmittel oder Härter lassen sich auf korrekte Dosierung prüfen. Schon kleine Abweichungen erzeugen sichtbare Effekte und erleichtern kurzfristige Anpassungen.

Ein Hullzellen-Test liefert in der Regel innerhalb weniger Tage verwertbare Resultate. Damit ist er ideal für zeitkritische Entscheidungen in der Galvanik-Produktion geeignet.

Für einen einmaligen Test benötigen wir mindestens 250 ml Elektrolytprobe. Mit 500 ml sind auch zusätzliche Untersuchungen wie Titrationen oder UV-VIS-Photometrie möglich. Wenn Versuche mit Zusätzen („Organika“ wie Netzmittel oder Glanzbildner) gewünscht sind, empfehlen wir mindestens 1.000 ml.