Korrosivität nach UN Test C.1 prüfen
Inhaltsverzeichnis
ToggleKorrosive Flüssigkeiten greifen Metalle an – im Transport kann das zu Leckagen, Sicherheitsrisiken und rechtlichen Folgen führen. Der UN Test C.1 liefert die Grundlage, Stoffe korrekt einzustufen, Verpackungen sicher zu wählen und die Gefahrgutvorschriften zuverlässig einzuhalten.
Bei Gefahrgut zählt belastbare Evidenz. Deshalb kombinieren wir praxisnahe Probenvorbereitung mit normgerechten Prüfabläufen, um korrekte Korrosionsraten in mm/Jahr zu bestimmen und transparent zu dokumentieren. So erhalten Sie auditfeste Ergebnisse für Klassifizierung, Verpackungswahl und Transportfreigabe – ohne Interpretationsspielraum.
Als unabhängiges Labor begleiten wir Sie vom Prüfdesign bis zum Prüfbericht. Wir integrieren bei Bedarf ergänzende Analytik (z. B. pH, Leitfähigkeit, Metallgehalte) und verknüpfen Ergebnisse mit Ihrer internen QS. Für Details zu Verfahren verweisen wir auf Titration, Leitwert & pH und RFA.
Gefahrgutprüfung Korrosivität: Angebot anfordern
ISO/IEC 17025-konform, auditfest dokumentiert und zügig verfügbar. Wir prüfen Ihre Flüssigkeiten und Lösungen nach UN Test C.1 – inklusive Beratung zur Einstufung.
Jetzt anfragenÜbersicht: Korrosivität & UN Test C.1
Korrosivität zu Metallen beschreibt die Fähigkeit einer Flüssigkeit, Metalle wie Stahl oder Aluminium messbar anzugreifen. Der UN Test C.1 quantifiziert diesen Angriff normgerecht und schafft die Basis für Einstufung, Kennzeichnung und sichere Verpackungswahl im Gefahrguttransport.
Die Regelungen und Testmethoden, auf die sich der UN Test C.1 stützt, sind im UN Manual of Tests and Criteria (PDF-Datei) in Teil III, Abschnitt 37.4 festgelegt.
Die Prüfung grenzt sich von anderen Stoffeigenschaften ab: Wasserreaktivität, Entzündbarkeit oder Explosivität werden in separaten UN-Tests betrachtet. Für einen vollständigen Gefahrgut-Check empfehlen wir die thematisch passenden Seiten Wasserreaktion (UN Test N.5/N.6), Entzündbarkeit und Explosionsneigung.
Verfahren: So läuft der UN Test C.1 ab
Der Test ermittelt die Korrosionsrate einer Flüssigkeit gegenüber definierten Metallen. Dazu werden Prüfkörper kontrolliert exponiert, Gewichts- bzw. Dickenverluste erfasst und in mm/Jahr umgerechnet. Die Auswertung folgt der Normvorgabe; Störgrößen wie Temperatur, Expositionszeit und Oberflächenzustand werden dokumentiert.
Welche Substanzen werden geprüft?
Der UN Test C.1 richtet sich primär an Flüssigkeiten, Lösungen und Gemische, die im Transport Metalloberflächen kontaktieren können.
Dazu zählen Prozesschemikalien, Reinigungs- und Beizlösungen, Additivformulierungen oder Zwischenprodukte. Auch wässrige Medien mit extremem pH-Wert oder halogenidhaltige Systeme werden untersucht, wenn ein Kontakt zu Stahl oder Aluminium realistisch ist.
Feststoffe oder Gase fallen nicht in den Fokus dieses Tests; für reaktive Feststoffe sowie pyrophore oder leicht entzündliche Stoffe existieren eigene UN-Prüfserien. Bei Grenzfällen beraten wir zur richtigen Testauswahl.
Wie funktioniert der UN Test C.1?
Standardisierte Metallproben (typisch: Stahl und Aluminium) werden unter definierten Bedingungen mit der Prüfflüssigkeit in Kontakt gebracht und der Materialabtrag ermittelt.
Nach der Exposition werden die Prüfkörper gereinigt, getrocknet und gravimetrisch bzw. metrologisch bewertet. Aus Masse- oder Dickenänderung und Expositionszeit wird die Korrosionsrate in mm/Jahr berechnet. Paralleldaten (Temperatur, pH, Leitfähigkeit) unterstützen die Interpretation.
Die Reproduzierbarkeit sichern wir über dokumentierte Probenvorbereitung, Chargenangaben der Prüfkörper und validierte Reinigungsprotokolle. Messunsicherheiten werden gemäß Laborstandard ausgewiesen.
Definition: Was bedeutet Korrosionsrate in mm/Jahr?
Die Korrosionsrate in mm/Jahr beschreibt, wie viel Materialdicke pro Jahr theoretisch verloren ginge, wenn die gemessenen Testbedingungen konstant anliegen.
Sie ist eine normnahe Vergleichsgröße, die unterschiedliche Stoffe und Metalle gegenüberstellt. Beispiel: Überschreitet eine Flüssigkeit die festgelegten Schwellen auf Stahl oder Aluminium, gilt sie für den Transport als „korrosiv zu Metallen“. Diese Einstufung beeinflusst Verpackungsgruppe und Kennzeichnung.
Wichtig: Die Rate ist eine Prüfgröße – reale Anlagenbedingungen (Strömung, Temperaturspitzen, Legierungen) können abweichen. Darum empfehlen wir bei kritischen Medien ergänzende Materialtests.
Welche Grenzwerte gelten?
Für die Einstufung als „korrosiv zu Metallen“ sind normativ Schwellenwerte der Korrosionsrate gegenüber Stahl und Aluminium definiert.
Werden die Grenzwerte überschritten, ist die Substanz entsprechend einzuordnen und für den Transport zu kennzeichnen. Liegen die Ergebnisse darunter, stützt das die Einstufung „nicht korrosiv“ – vorbehaltlich weiterer Gefahrguteigenschaften.
Unsere Prüfberichte dokumentieren Versuchsdaten, Rechenwege und Ergebnisbewertung, sodass Ihre Gefahrgutdokumente nachvollziehbar und auditfest sind.
Gefahrgutprüfungen im Labor Brenscheidt
Als unabhängiges Labor arbeiten wir nach validierten Verfahren und stellen Ergebnisse transparent dar. Unsere ISO/IEC 17025-Akkreditierung untermauert Kompetenz, Rückführbarkeit und internationale Anerkennung – ein Plus bei Audits, Kunden- und Behördenprüfungen.
Warum ist unsere ISO/IEC 17025 Akkreditierung entscheidend?
Akkreditierte Prozesse sichern Messqualität, Nachvollziehbarkeit und Akzeptanz der Ergebnisse entlang Ihrer Lieferkette.
Das betrifft Prüfplanung, Kalibrierung, Rückführbarkeit und das Berichtswesen. Sie profitieren von konsistenter Datenlage und geringerem Diskussionsaufwand bei Abnahmen und Zertifizierungen.
Zusätzlich klären wir im Vorfeld Probenmenge, Matrixbesonderheiten und gewünschte Reporting-Form, damit der Prüfbericht exakt zu Ihrer Dokumentation passt.
Welche Verfahren kombinieren wir mit dem UN Test C.1?
Je nach Fragestellung ergänzen wir die Korrosivitätsprüfung um chemisch-physikalische Parameter und Materialanalytik.
Typische Kombis: Titration für Säure-/Basekapazität, Leitwert & pH zur Mediencharakterisierung und RFA zur Legierungsprüfung von Prüfkörpern. So entsteht ein vollständiges Bild für QS und Engineering.
Bei Bedarf binden wir Mikroskopie oder Querschliffe zur Schadensanalyse ein – hilfreich bei abweichenden Felderfahrungen.
Wie unterstützen wir Unternehmen aus Ihrer Branche?
Wir übersetzen Prüfergebnisse in belastbare Handlungsempfehlungen für Betrieb, Verpackung und Transport.
Galvanik: Bewertung aggressiver Elektrolyte, Schutz von Tanks, Leitungen und Armaturen. Medizintechnik: Sicherheit steriler Flüssigkeiten auf dem Versandweg. Spezialchemie: Einstufung und Verpackungsgruppe für neue Formulierungen – verknüpft mit Scale-up-Anforderungen.
Weitere Lösungen finden Sie unter Galvanik, Medizintechnik und Spezialchemie.
Einsatz & Branchenrelevanz
Korrosivitätstests sind überall relevant, wo Flüssigkeiten auf Metall treffen: Produktion, Lagerung, Transport. Sie reduzieren Ausfallrisiken, stützen die Gefahrguteinstufung und helfen, Verpackungen sowie Werkstoffe kosten- und sicherheitsoptimiert auszuwählen.
Warum ist der Test C.1 wichtig für die Spezialchemie?
Er schafft Klarheit für neue oder geänderte Rezepturen – frühzeitig im Entwicklungsprozess.
So lassen sich Verpackungsgruppe und Kennzeichnung rechtzeitig ableiten, Lieferketten sicher planen und Freigaben beschleunigen. Das spart Iterationen und minimiert Reklamationsrisiken.
Bei Exporten unterstützt die Dokumentation die Kommunikation mit Transportdienstleistern und Kunden.
Welche Rolle spielt der Test in der Medizintechnik?
Er schützt Materialintegrität und Sterilbarrieren im Versand.
Flüssigkeiten mit ungünstigen pH-Werten oder Chloridanteilen können Metallteile in Containments oder Hilfsausrüstung angreifen. Die Prüfung zeigt, wo Handlungsbedarf besteht und ob alternative Verpackungen nötig sind.
Ergebnisse lassen sich mit Validierungen und Stabilitätsstudien verzahnen.
Wie profitieren Galvanik- und Metallbetriebe?
Korrosivitätsdaten helfen, Anlagen, Rohrleitungen und Behälter gezielt zu schützen.
Beispiel: Saure Beizmedien greifen unlegierten Stahl an. Mit C.1-Daten wählen Sie geeignete Werkstoffe, Dichtungen und Beschichtungen und planen Wartungsintervalle realistisch.
Das senkt Stillstandzeiten und verlängert die Lebensdauer kritischer Komponenten.
Fragen zum UN Test C.1? Wir beraten Sie gern.
Kontakt aufnehmenFAQ: Korrosivität nach UN Test C.1
Hier beantworten wir die häufigsten Fragen kurz und praxisnah. Für projektspezifische Details erstellen wir Ihnen gern ein passgenaues Prüfkonzept.
Was prüft der UN Test C.1 genau?
Er ermittelt die Korrosionsrate einer Flüssigkeit gegenüber definierten Metallen (typisch Stahl, Aluminium) und liefert die Basis für die Einstufung „korrosiv zu Metallen“ im Gefahrgutrecht.
Wie wird die Korrosionsrate bestimmt?
Metallproben werden definiert exponiert, anschließend gereinigt und ausgewertet. Aus Masse-/Dickenänderung und Zeit wird die Rate in mm/Jahr berechnet; Randbedingungen werden dokumentiert.
Welche Materialien kommen im Test zum Einsatz?
Normierte Prüfkörper aus Stahl und Aluminium. Je nach Use-Case können weitere Werkstoffe betrachtet werden, etwa zur anwendungsspezifischen Risikoabschätzung.
Wann gilt eine Substanz als korrosiv?
Wenn die ermittelte Korrosionsrate die vorgegebenen Schwellen überschreitet. Dann ist eine entsprechende Einstufung und Kennzeichnung für den Transport erforderlich.
Ist der Test international anerkannt?
Ja. Die Methode ist im UN-Regelwerk verankert und wird weltweit für die Gefahrguteinstufung herangezogen. Ergebnisse sind damit international gut vermittelbar.
